Ausgabe 01/2025 ·

Darfs ein bisschen weniger Verpackung sein?

Plastikmüll, der in der Natur landet, bleibt dort für Hunderte von Jahren. Teile davon landen in den Mägen von Tieren. Unser Müllproblem ist sehr groß und von Dauer. Doch es gibt Auswege.

Das Problem mit dem Plastik haben wir in Deutschland in den Griff bekommen. Hierzulande gibt es ja gar kein Plastik mehr, oder? Im Grunde sprechen nur noch ein paar Unverbesserliche wie zum Beispiel die Greenpeace-Aktivisten davon. Sie behaupten sogar, dass die Plaste sehr viel Müll verursacht. Von offizieller Seite wird hingegen nur noch der Begriff Kunststoff verwendet. Das klingt irgendwie wertvoller, und dieser Kunststoff soll im Recyclingsystem ja auch wieder für etwas Neues gut sein, wenn etwa die Verpackung der Butter, Paprika oder Milch ausgedient hat – weil das Produkt verzehrt ist. Die Verbraucher wer- fen die leeren Folien und Plastikbe- hälter bestenfalls brav in die gelbe Tonne. Doch dann reißt der Kreis- lauf auch schon für weit mehr als die Hälfte der Verpackungen wie- der ab. Denn lediglich 35 Prozent des deutschen Plastikmülls werden laut Umweltbundesamt recycelt, das heißt werkstofflich verwendet, der Rest wird verbrannt. Das liegt vor allem daran, dass es den einen Kunststoff gar nicht gibt, sondern sehr viele verschiedene. Und dieser Misch-Masch lässt sich eben nicht gutwiederverwerten.Übrigenswar der Ausdruck Plastik ursprünglich gar nicht negativ besetzt. Er be- zieht sich nämlich auf die Bildhau- erkunst aus dem 18. Jahrhundert und steht da noch ganz wertfrei für etwas Form- und Modellier- bares. Der üble Beigeschmack, den Plastikverpackungen heute nicht nur bei vielen Deutschen auslösen, kommt vielmehr von den Müll- bergen und -strudeln, die in den Flüssen und Meeren treiben. Jedes Jahr entsteht mehr davon: Über 500 Mio. Tonnen Plastik würden derzeit jährlich produziert, schreibt Greenpeace auf seiner Webseite.

AM BESTEN VERMEIDEN
Viel zu viel, findet Dr. Viktor Klein vom Umweltcluster Bay- ern in Augsburg. Priorität habe die Vermeidung, sagt er und ergänzt: „Der beste Kunststoff ist der, der gar nicht erst entsteht.“

aus Ausgabe 01/2025

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